© PeP - Praxisinitiative erfolgreiches Planungsbüro e.V. 2024
Beispiel
Der kostendeckende mittlere Bürostundensatz ist in
Architekturbüros – vermutlich durch niedrigere Gehälter bei
Architekten – etwas geringer als in Ingenieurbüros.
Den mittleren Bürostundensatz kann man schnell ermitteln,
wenn man die Gesamtkosten des Büros und die gesamten
Projektstunden der Mitarbeiter einschließlich Inhaber
kennt, die in den verschiedenen Aufträgen des Vorjahres
angefallen sind.
Der kostendeckende mittlere Bürostundensatz ergibt sich
aus der Formel:
Gesamtkosten
Projektstunden
Bei Gesamtkosten in Höhe von EUR 380.000,- und
insgesamt 7.238 Projektstunden der technischen Mitar-
beiter und des Inhabers beträgt der mittlere Bürostun-
densatz EUR 52,50.
Unter der Voraussetzung, dass der Inhaber sein Büro im
laufenden Jahr ähnlich fortführt wie im Jahr zuvor, hat er
damit einen Anhaltspunkt, welchen Stundensatz er im
Durchschnitt über alle Aufträge mindestens erreichen
muss, um ohne Verlust zu arbeiten.
Jeder Cent über diesem Betrag fließt somit in den Ge-
winn. Denn im mittleren Bürostundensatz sind auch die
(All-)Gemeinkosten des Büros enthalten, die ebenfalls
erwirtschaftet werden müssen: Sobald alle Kosten ge-
deckt sind, fällt Gewinn an.
Sollte sich die Bürostruktur absehbar nicht verändern,
kann vorläufig mit diesem Wert weitergerechnet werden,
außer wenn sich gravierende Mitarbeiterbewegungen
ergeben.
Dann sollte der mittlere Bürostundensatz aufgrund von
Erwartungen und vorläufigen Annahmen rechtzeitig
fortgeschrieben werden, um immer gesicherte Zahlen
zur Verfügung zu haben.
Der mittlere Bürostundensatz dient vor allem zum
Vergleich der Kostenentwicklung im Laufe der Jahre
oder als sog. Benchmarking mit anderen Büros.
Kennzahl 5: Mittlerer Bürostundensatz